Am Anfang reicht es mit Sicherheit, wenn du dich lediglich im Einzelspielermodus austobst. Mit der Zeit kommt dann das Interesse an Minispiel-Servern und als nächstes denkt man über einen eigenen 1.21 Server nach. So war das zumindest bei mir. Es gibt gefühlt tausend Möglichkeiten so etwas zu machen. Die größten Unterschiede entstehen bei den Kosten und der Qualität. Auch ich habe schon auf langsamen Privatservern gespielt, die zwar kostenlos waren, aber dafür musste man einen Block auch mehrmals abbauen, weil es so stark gelaggt hat. Das soll dir nicht passieren und deshalb zeig ich dir wie du einen Minecraft Server erstellen und hosten kannst. Alle Anleitungen und Tipps sind ausschließlich für die Minecraft: Java Edition, die nur am Computer verfügbar ist.
Zunächst bedarf es einer technischen Erklärung, damit du auch verstehst, was ein Minecraft Server überhaupt ist. Ein sogenannter Server ist das Bindeglied zwischen den verschiedenen Spielern, die in der gleichen Welt online sind. Er speichert zum Beispiel dein Inventar, deine Rüstung und alle anderen Spielfortschritte. Die Hardware ist bei diesem Thema das wichtigste. Je besser die Technik, desto höher natürlich die Kosten. Zur Verdeutlichung, der größten Minecraft Server Hypixel hat laut Wikipedia jeden Monat mehrere zehntausende US-Dollar an Ausgaben. Die Betreiber nehmen natürlich auch viel Geld ein, was dir aber auch zeigt, dass du mit einem eigenen Server Geld verdienen kannst. Bevor das geht musst du erst einmal einen einrichten.
Günstige Server mieten
Die beste Herangehensweise ist sich einen Hoster zu suchen, der faire Preise hat. Meine Wahl ist auf Apex gefallen, weil sie meiner Meinung nach das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bei der Serververmietung haben. Zudem ist die Einrichtung in weniger als fünf Minuten abgeschlossen, was wirklich beeindruckend ist. Dank der übersichtlichen Gestaltung ist es überhaupt nicht schwer einen eigenen Server zu mieten. Im Laufe des Artikels beziehe ich mich immer wieder auf diesen Anbieter.
RAM und Spieleranzahl auswählen
Definitiv am wichtigsten ist der RAM von deinem Server. Apex bietet bereits 2 GB RAM ab ca. 7€ an, was im Vergleich für einen eigenen Server günstig ist. Bei vielen gleichzeitigen Spielern wird davon auch mehr benötigt, denn ansonsten kommt es oft zu Verzögerungen und der Spielspaß leidet darunter. 4 Gigabyte reichen in dem meisten Fällen aus, aber das lässt sich schwer allgemein sagen. Wenn die Spielerzahl hoch ist und zusätzlich Modpacks installiert werden, dann solltest du auf jeden Fall den Arbeitsspeicher noch einmal erhöhen. Es ist auch möglich einen öffentlichen Server daraus zu machen, wo jeder beitreten kann. Dann solltest du aber den leistungsstärksten Tarif wählen. Du musst nämlich viel an Plugins, Mods und Nutzerdaten speichern. Bei vielen Hostern kannst du auch die maximale Spieleranzahl bestimmen. Das ist eine andere Art der Preiskalkulation, die vor allem für Anfänger leicht verständlich ist. Beispielsweise setzt das der Anbieter ScalaCube ein. Diese Art der Kalkulation hat aber auch einen großen Nachteil und zwar können nicht unendlich viele Spieler dem Server beitreten. Für kleine Projekte ist das okay, aber persönlich würde ich mir meine Slots nicht limitieren lassen.
Kleinere Konfigurationen
Im folgenden Schritt machst du kleinere Konfigurationen. Als erstes wählst du den Abrechnungszeitraum aus. Die monatliche Abrechnung hat den Vorteil, dass du jederzeit kündigen kannst und nicht mehr weiterzahlen musst. Du kannst aber auch vierteljährlich bezahlen und dadurch Geld sparen, weil du einen Rabatt bekommst. Normalerweise wird man nicht von heute auf morgen mit Minecraft aufhören, weshalb ich stets die langfristigere Variante wähle. Als nächstes gibst du deinen Minecraft Nutzernamen ein. Im Kästchen darunter kannst du die Adresse wählen, die dein Server haben soll. Die Endung kannst du leider nicht verändern, aber zumindest kannst du die Subdomain ein wenig personalisieren. Beliebte Namen sind meist schon vergeben, aber dir wird schon was einfallen.
Serverversion & Standort
Endlich geht es auch mal um Minecraft selbst. Beim Punkt „Serverversion“ wählst du nämlich die Spielversion aus, die du und deine Freunde spielen möchten. Die Auswahlmöglichkeiten sind schier unbegrenzt, was das Ganze aber auch kompliziert macht. Für einen normalen Vanilla Server nimmst du logischerweise die neueste Minecraft Version. Bei Langeweile habe ich auch schon große Modpacks und Spigot installiert. Scrolle dich einfach mal durch. Es ist quasi unmöglich, dass du nicht das findest was du suchst. Um kurze Ladezeiten zu gewährleisten, solltest du einen nahen Serverstandort wählen. Vermutlich lebst du in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, weshalb sich Frankfurt als Standort für dich eignet. So bekommst du den niedrigsten Ping.
Bezahlung
Optional kannst du zusätzliche Unterstützungen hinzubuchen. Meiner Erfahrung nach lohnt sich hier nur der Premiumsupport, der dir wirklich schnell bei Problemen und der Einrichtung hilft. Allerdings kenne ich mich auch sehr gut mit Minecraft aus und dementsprechend können die anderen Angebote für dich Sinn machen, wenn du ein Anfänger bist. Jedoch ist es klar, dass jeder hinzugebuchte Service noch einmal Geld kostet. Am Ende liest du dir deine Auswahl noch einmal sorgfältig durch, damit du Fehler rechtzeitig bemerkst.
Im Normalfall erhältst du auf deine erste Bestellung einen Rabatt von 25 Prozent. Dadurch bekommst du deinen eigenen Minecraft Server echt günstig. Auf der letzten Seite des Bestellungsvorgangs musst du persönliche Daten und Rechnungsinformationen angeben. Erstelle dir ein eigenes Kundenkonto und wähle dies aus. Beispielsweise wird dein Wohnort und dein Vor- und Nachname benötigt. Des Weiteren hast du bei der Zahlungsart die Wahl zwischen PayPal und Kreditkarte. Als junger Mensch ist es schwierig an eines der beiden zu kommen. Deshalb fragst du am besten deine Eltern oder einen Freund. Falls du schon erwachsen bist, dann kannst du dir schnell ein PayPal Konto einrichten, wenn du noch keines hast.
Alles hat geklappt, wenn du eine Bestellbestätigung per E-Mail bekommen hast. Jetzt hast du einen DDOS geschützten Server gemietet, der immer online und erreichbar ist. Über das Serverpanel kannst du jederzeit Änderungen vornehmen und Backups anlegen.
Kostenlosen Server erstellen
Nicht jeder ist bereit für einen Minecraft Server Geld zu bezahlen und deshalb zeige ich dir eine weitere Möglichkeit, um mit deinen Freunden zusammen zu spielen. Es ist deutlich komplizierter und nicht so leicht, als wenn du Geld bezahlst. Dennoch ist es nicht unmöglich.
Aternos
In jungen Jahren haben meine Freunde und ich meist Aternos genommen. Dieses Projekt stammt von ein paar Jungs aus Deutschland, die seit 2013 kostenlose Server anbieten. Sie finanzieren sich durch Werbung und sind auf der ganzen Welt bekannt. Allein ihr YouTube Kanal hat über hunderttausend Abonnenten und über ihre Plattform spielen täglich eine Millionen Menschen. Durch das Projekt ist sogar eine eigene Firma entstanden. Dementsprechend musst du dir keine Sorgen darübermachen, ob Aternos seriös ist. Das ist es nämlich ohne Frage.
Du benötigst lediglich ein Benutzerkonto und schon hast du Zugriff auf eine Menge Einstellungsmöglichkeiten. Die Seite kommt sehr nahe an Premium-Hoster heran, weil du viele Plugins und Mods installieren kannst. Übrigens hast du die Wahlmöglichkeit zwischen der Java Edition und der Bedrock Edition (MCPE). Mit nur wenigen Klicks ist der Server kostenlos erstellt und standardmäßig können bis zu 20 Spieler beitreten. Theoretisch lässt sich diese Zahl unendlich erhöhen, aber in der Praxis ist das nicht zu empfehlen, weil es sonst zu großen Lags kommt. Außerdem kannst du ein eigenes Server Resource Pack festlegen.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass 2015 Aternos gehackt wurde. Infolgedessen wurden sensible Nutzerdaten gestohlen und im Internet veröffentlicht. Auch ich war davon betroffen und kann aus eigener Erfahrung sagen wie blöd das ist. Seitdem ist es zum Glück zu keinem weiteren Hack gekommen, wofür die erhöhten Sicherheitsstandards verantwortlich sind. Mittlerweile brauchst du auch keine E-Mail mehr zur Registrierung, sondern nur einen Benutzernamen und ein Passwort.
Hamachi
Ein absoluter Klassiker ist Hamachi. Mit dieser Software erstellst du mit Hilfe von Remote Computern ein privates Netzwerk. Dieser Dienst ist auf wenige Spieler begrenzt und sehr limitiert. Persönlich ist es nicht mein Favorit, aber eine Alternativlösung, wenn bei dir die bisherigen Optionen nicht funktionieren. Darüber hinaus ist es die perfekte Lösung, wenn du Minecraft cracked mit Tlauncher spielst.
Beginne mit dem Herunterladen von Hamachi auf der Herstellerseite. Eine Registrierung ist erforderlich und beachte, dass das alle Serverbenutzer machen müssen. Anschließend installierst du das Programm auf deinem Computer und meldest dich an. Gehe zur Registerkarte „Netzwerk“ und dann zu „Netzwerk erstellen“. Bei der Server ID kannst du irgendwas eintragen, z.B. den Namen deines besten Freundes und eine Zahl. Lege noch ein Passwort fest und schon kannst du deine Spielpartner einladen. Deine Freunde brauchen den Netzwerknamen und das Passwort, damit sie beitreten können. Nach dem Beitritt erscheinen alle Spieler in der Netzwerkliste. Als letztes startest du Minecraft und alle können in deiner Welt mitspielen.
Lohnt sich ein eigener Server?
Nun hast du die verschiedenen Methoden zur Erstellung kennengelernt. Meinem Empfinden nach lohnt sich ein eigener Server mit Freunden immer, denn zusammen macht Minecraft viel mehr Spaß. Ich finde es auch völlig in Ordnung dafür zu bezahlen, weil man auch als Gruppe zusammenlegen kann. Teilt man die monatlichen Kosten von zum Beispiel 20€ durch fünf Leute, dann sind es am Ende nur 4€ für jeden.
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